BJJ Globetrotters Camp – Heidelberg 2019

Bereits im März diesen Jahres habe ich mich zusammen mit einem guten Freund für das BJJ Globetrotters Camp in Heidelberg angemeldet. 

Die Vorfreude auf dieses Event war schon das gesamte Jahr riesig – um nicht zu sagen dass ich mich innerlich wie ein kleines Kind auf dieses Camp freute, zu dem auch ca. 250 andere Teilnehmer aller Level und aus aller Welt, kommen sollten. 

(Abgesehen davon bin ich ja ohnehin großer Fan von Highlights in meine Jahresplanung zu setzen damit man eben genau diese Momente der Freude auf bevorstehende Erlebnisse immer wieder hat! #THISDRIVESME)

Das Camp ging über 6 Tage, von Montag bis einschl. Samstag. Mein erster Gedanke war „wie soll ich das durchhalten? – 6 Tage lang BJJ, jeden Tag“. 

Wenn ich in meinem Dojo in Frankfurt, Alliance Frankfurt, trainieren gehen, sind die Trainingseinheiten gewöhnlich so intensiv dass ich maximal 3 mal pro Woche trainiere ohne negative „Übertrainingseffekte“ zu spüren (was sicherlich auch noch an meinem eigenen Skill-Level liegt) – still White Belt (Nachtrag, und seit letztem Wochenenden Blue Belt!).

In Heidelberg, beim 50. Camp der BJJ Globetrotters waren insgesamt ca 27 Schwarzgurte als „Lehrer“ auf dem Plan die jeden Tag von 9:00 morgens bis 20:00 Abends Programm boten. Dazwischen gab es 2 mal am Tag „open mat“ von jeweils 2 Stunden. Alles in Allem also genug Zeit um sich mit wildfremden BJJ-Geistern aller Level auszutauschen, zu rollen und zu lernen.
Alle Altersklassen, alle Bildungsgrade, alle Charaktere die man sich vorstellen kann – vom Militärpolizei-Ausbilder bis zum Motorrad-No-Mad bis hin zum Ingenieur – demographisch war wirklich alles vertreten. 

Allerdings hatten alle etwas gemeinsam: Alle sind motiviert neue Freundschaften und Bekanntschaften zu schliessen, Reisen gerne, sind Weltoffen und wissen andere Kulturen zu schätzen. Eine wirklich schöne Mischung an Menschen und eine Community die mehr Spaß fast nicht mit sich bringen könnte, die sich Christian im Sinne der BJJ Globetrotters um sich aufgebaut hat mit den Camps die Monat für Monat um den Globus ziehen.

Es gab jeden Tag diverse Vorträge praktischer Natur, aber auch in den Konferenzräumen des Olympiastützpunkt Heidelberg gab es theoretische Vorträge. Einer der Vorträge den ich sehr interessant fand war von Wim Deputter zu Thema „Longevity in BJJ and how to roll forever“. Da ich selber viel Zeit damit verbringe Menschen Dinge über Bewegung zu erzählen und zu coachen fesselte mich dieser Vortrag sehr. Insbesondere als ich dann am Folgeabend Wim mit einem anderen Schwarzgurt rollen sah, und 100% zu sehen war wie er seine theoretischen Ansätze auch umsetzt – I am a fan! Wim Deputter, wirklich beeindruckend! Neben Wim gab es aber noch etliche andere von denen es viel zu lernen gab in 60 bis 90-Minuten-Portionen die gut zu verdauen waren. 

Immer wieder wurden die Vorträge natürlich durch die Open Mat Sessions durchbrochen die insgesamt auch eines der Highlights für mich waren. Wann schon hat man die Möglichkeit mit einer Vielzahl von Schwarzgurten zu rollen, in einem Umfeld das entspannter nicht sein könnte, nicht auf Leistung aus, sondern auf Lernen, auf miteinander, und alles in Allem auf eine gute Zeit ausgelegt. Auch diese Open-Mat-Kultur ist Christian zu verdanken der gleich zu beginn des Camp in ein paar wenigen Sätzen der Begrüßung genau diese Wertschätzung der Open Mat Zeiten hervorhob. 

Die Gesamtzahl der praktischen Einheiten war mir persönlich zu viel um wirklich bei allen mitzumachen. Da ich sehr damit beschäftigt war mir meine Energie einzuteilen so dass ich die ganz Woche durchhalten könnte, gönnte ich mir viele Auszeiten um persönliche Gespräche mit anderen Globetrottern zu führen, oder ich machte mir einfach Notizen und Videoaufnahmen vom Mattenrand ohne aktiv mitzumachen. 

Drum herum gab es jeden Abend Partyprogramm – für das die BJJ Globetrotter Camps auch bekannt sind – wobei ich die meisten Abende allerdings selber lieber früh im Bett lag um am Folgetag wieder frisch zu sein. Für viele andere war dieses Camp allerdings eher eine Party-Woche mit ein bisschen BJJ am Rande… Inklusive eines Live Gigs unsere extra zu diesem Camp gegründeten Open Mat Band Crossface!


Am Ende der Woche stellte ich fest dass man die Woche sehr wohl gut durchhalten kann wenn man sich seine Energie gut einteilt. Ein großer Unterschied zu den Trainings im eigenen Dojo ist dass man im Camp selbst verantwortlich ist für sein Warm Up, und genau das Warm Up ist, der Philosophie von einem der Alliance-Gründer meines Dojo entsprechend, so intensiv zu gestalten, dass man genau das eben keine 6 Tage am Stück machen kann und sollte. (Eine Philosophie die ich nicht zu 100% teile… allerdings bin ich trotzdem irgendwie stolz drauf teil meines Alliance Frankfurt Dojos zu sein!)

In der Woche nach dem Camp ist es dann doch so gewesen dass man sich eigentlich immer wieder nur wünscht doch wieder, oder immer noch, im Camp zu sein. Quasi eine permanent-Flucht aus der Realität, von der man da träumt. Andere nennen diesen Zustand auch Post Camp Blues. 

Würde ich ein weiteres Camp von BJJ Globetrotters buchen?
JA! Auf jeden Fall. Würde es mein Terminkalender hergeben hätte ich bereits jetzt das nächste Camp gebucht.
Es wird definitiv nicht mein letztes Camp gewesen sein.

Proud to be a BJJ Globetrotter Member 🙂


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